Steirisches
- Eisstockschießen
Menschen mit Geselligkeit
und Unterhaltung in den Wintermonaten.
Wettkampf zwischen zwei Ortschaften/Gemeinden od. Vereine/Betriebe.
"Hetz`und
Gaudi"
"Knödelschießen"
oder "Backhendlschießen"
In anderen Regionen auch bekannt als Bratlschießen
Ein Volksbrauch im
Eisstockschießen mit einer Tradition um die Ehre, für Sieg
und ein Zünftiges Essen für zweier Moarschaften.
Spielverlauf:
Zwei Mannschaften
mit je 10-20 " Eisschützen/innen"
"Engmoarschaft"
und "Weitmoarschaft"
Eisstöcke sind
meistens aus Birnenholz oder Ahornholz mit Schmiedeisernem Ring und
Holzstingel aus Birke oder Esche angefertigt.
Daube aus Vierkantholz, Würfel mit 10 cm x 10 cm und
abgeschrägten Ecken.
Als Eisbahn dient ein zugefrorener Teich oder aufgestauter Bach, wenn
vorhanden ein zugefrorener See mit dicker Eisschicht!
Bahnlänge, wenn möglich mindestens 40m. Spielart
auf steirisch genannt "Wildschießen"
Stock und Daube werden an den Naturgegebenheiten abgepaßt gespielt,
das heißt egal wohin die Daube/Holzwürfel fällt an diese
Stelle sollte der Spieler seinen Stock in die beste Lage zur Daube bringen.
Die Absprache der Spielfeldgrenzen maximale Weite/Breite obliegt den beiden
Moaren.
Unterscheiden der Stöcke: Mannschaften markieren ihre:
Stöcke durch "Mascherl"
ZB. rote/ grüne Bänder über den Stingel oder am Stock.
Die beiden "Engmoare"und "Weitmoare"
(auch Haupt- und Beimoar genannt), haben zwei Schüsse, die sie jederzeit
machen können.
Wenn bei einer Mannschaft ein Spieler zu wenig ist, gibt es einen "Hängauf"
oder "Hak`l" genannt, das bedeutet ein Spieler
(Knecht) hat dann zwei Schüsse.
Das
Spiel gilt als Wettstreit zwischen "Weit" und "Eng".
Wer Abschuß
hat wird von den beiden Hauptmoare ausgelost und wechselt in weiterer
Folge ab. Der Stock, der am nähesten bei der Daube
steht, zieht oder hat "Schuß gemacht".
Nachschussfolge hat jene Mannschaft, solange bis deren Eisstock am Nähesten
bei der
Daube plaziert ist.(Gemessen wird auf Millimeter genau).
Als Meßgerät dient eine Latte oder Zollstab.
Spielleitung/Ansage
haben nur die vier Moare am Spielgeschehen!
Alle anderen Spieler bleiben solange beim Abspiel-Stand stehen bis sie
ihren Schuß gemacht haben, danach wandern sie zum Zielbereich, achten
aber immer darauf, so zu stehen, daß sie nicht von einem verirrten
Stock getroffen werden können. Wichtig: Wann immer ein Moar oder
ein Knecht einen Stock in seiner Lage verändert, oder einen, sich
in Bewegung befindlichen Stock in seinem Lauf beeinflußt, wird die
Kehre sofort abgebrochen und die Moarschaft die das Foul begangen hat,
hat diese auch verloren. Die Moare, können ihren Schuß jederzeit
machen. Die Moare haben nur einen Stock (jedoch zwei Schüsse), für
einen bereits abgegebenen Moarschuss wird kein zweiter Stock im Zielfeld
abgestellt. Wenn der Moarstock einmal "aufgehoben" wurde, muss
dieser seinen Schuß auch machen.
Sobald alle Spieler von einer Moarschaft im Gang Ihren Schuß abgegeben
haben und trotzdem der Gegnerstock "zieht", also
ein Stock vom Gegner am nähesten zur Daube steht, ist "Partie".
Diese Mannschaft hat 1 Punkt und den Gang oder die
Kehre gewonnen .Die noch übriggebliebenen Schützen dürfen/müssen
dann um keine Schlechterstellung Ihres schon gewonnen Punktes zu erleiden
- Ihren Stock statt abzuschießen auf der Schulter
zum anderen Abspielpunkt tragen.
Das Veranlasst zu lockeren Sprüchen (Schadenfreude).
Gezählt wird immer nur näherster Stock zur Daube 1 Punkt.
Gespielt wird, welche Moarschaft zuerst fünf Punkte
erreicht hat. Diese hat das Essen gewonnen. Im Anschluß wird das
Getränk auf 3 Gewinnpunkte ausgespielt, und den Höhepunkt bildet
immer das letzte Spiel in dem es um die Ehre geht. Hier lassen die Moare
immer eine Runde Schnapserln "mitlaufen".
Insgesamt sind
maximal 15 Spiele möglich, um die Ehre, das Getränk und das
Essen zu gewinnen.
Die gesamte Spielzeit hängt immer von verschiedenen Faktoren ab,
wie zB. Wetter, Eisqualität und Personenanzahl. Entscheidungen,
Änderungen werden immer vor Ort getroffen.
Musikanten spielen die Siegermannschaft ins Gasthaus zum bestellten Essen,
einem saftigen
Schweinsbraten mit Knödel und Sauerkraut.
Bei Hetz` und Gaudi wird der Siegermoar ein
Stück zum Gasthaus auf Schultern getragen.
Für eine besondere Einlage sorgt dann der Wirt!
Der Siegermoar bekommt extra große Knödel
und der Verlierermoar extra kleingeratene Knödel serviert.
Kurze Ansprache der beiden Moare an alle Beteiligten !
Kostenverteilung für das ausgespielte Essen/Trinken wie vor dem Wettkampf
ausgemacht. Zwei Drittel zahlen die Verlierer und ein Drittel zahlt die
Gewinnermannschaft.
Eine runde Freibier vom Bürgermeister oder von andern Gönnern,
sind immer stets herzlich
Willkommen .Den Abend mit Musik und guter Laune ausklingen lassen, sowie
schöne Erinnerungen mit nach Hause nehmen, dem steht nichts mehr
im Wege.
Auf eine Revanche im nächsten Jahr freuen sich schon jetzt alle Eisstockschützen/innen.
Mit
einem "Stock Heil"
Franz Strahlhofer
und Peter Baumann
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